06.09.2007
Nach einer im Fachmagazin "Headache" veröffentlichten Studie aus den USA bleibt fast jeder zweite an Migräne erkrankte Mensch über sein wahres Leiden im Unklaren
Fast jeder zweite an Migräne erkrankte Mensch bleibt über sein wahres Leiden im Unklaren. Dies ergab jetzt eine groß angelegte Studie in den USA. Viele Patienten wüssten nicht, dass sie unter einer Migräne leiden, beklagt auch Dr. Matthias Maschke, Chefarzt der Neurologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, im Vorfeld des Europäischen Migränetags. Die Erkrankung äußert sich in einem einseitigen pochend-pulsierenden Kopfschmerz heftigster Intensität. Zudem treten als häufige Begleitsymptome Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheu und Geräuschempfindlichkeit auf. Von der Migräne betroffen sind schätzungsweise 12 bis 14 Prozent aller Frauen sowie 6 bis 8 Prozent der Männer.
Doch trotz der für die Migräne sehr typischen Symptome wird bei sehr vielen von Kopfschmerzen geplagten Menschen das wahre Leiden nicht erkannt. Das ergab die im Fachmagazin "Headache" veröffentlichte Studie aus den USA. Untersucht wurden mehr als 160.000 Menschen im Alter von 13 und mehr Jahren. Das alarmierende Ergebnis: Nur 56 Prozent der Patienten mit einer Migräne wussten, dass sie unter dieser neurologischen Erkrankung leiden. Die Studie ergab darüber hinaus, dass lediglich jeder fünfte Betroffene eine Akuttherapie mit einem speziellen migränewirksamen Medikament erhielt. Außerdem nahmen lediglich 12 Prozent der Patienten ein Medikament ein, welches einer Migräneattacke vorbeugt. "Dabei gibt es mittlerweile sehr gut wirksame und teilweise auch sehr gut verträgliche Präparate, die die Häufigkeit und Stärke von Migräneattacken reduzieren können", weiß Privatdozent Dr. Matthias Maschke. Der Chefarzt der Abteilung für Neurologie und Neurophysiologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier rät Betroffenen deshalb zu einer fachmännischen Diagnose. "Glücklicherweise verbirgt sich hinter den wenigsten Kopfschmerzen eine bösartige Erkrankung", warnt Dr. Maschke davor, eine Untersuchung eventuell aufgrund von Ängsten vor dem Ergebnis hinauszuzögern. Schließlich ermögliche nur eine korrekte Diagnose eine Erfolg versprechende Therapie.
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