11.04.2008
Patientenveranstaltung des Moselzentrums für Kontinenz (MZK) am 16. April 2008 von 16:00 bis 18:00 Uhr im Marienkrankenhaus Trier-Ehrang
Inkontinenz stellt für die Betroffenen eine große Belastung dar und ist nach wie vor ein gesellschaftliches Tabuthema. "Dabei kann bei allen verschiedenen Formen von Inkontinenz durch gute Beratung, fachlich fundierte Interventionen, verbunden mit dem richtigen Einsatz von Hilfsmitteln, die Lebensqualität entscheidend verbessert werden. Nicht selten kann eine Inkontinenz sogar geheilt werden", betonen die Leiter des Moselzentrums für Kontinenz, Dr. med. Silvia Salm und Dr. med. Wolfgang Günther. In einer Patientenveranstaltung des Moselzentrums können sich Betroffene und Interessierte daher umfassend über Inkontinenz und Blasenfunktionsstörungen informieren. Die Veranstaltung findet am 16. April 2008 von 16:00 bis 18:00 Uhr im Marienkrankenhaus Trier-Ehrang statt. Ein besonderer Schwerpunkt des Informationsangebotes liegt neben den medizinischen und pflegerischen Themen auf praktischen Übungen.
Inkontinenz ist keineswegs nur ein Problem des Alters, wie viele glauben. So sind davon rund 20 bis 30 Prozent der jüngeren und 30 bis 40 Prozent der Frauen im mittleren Lebensalter betroffen. Im fortgeschrittenen Alter haben Frauen wie Männer zunehmend ein Kontinenzproblem. Alleine in Deutschland leiden ca. sechs Millionen Frauen und Männer aller Altersgruppen an der "Volkskrankheit" Inkontinenz, die Tendenz ist steigend. Im Zuge der demografischen Entwicklung werden bis zum Jahr 2030 schätzungsweise über acht Millionen Menschen in Deutschland inkontinent sein.
Viele Betroffene versuchten, den mit einer Inkontinenz verbundenen Kontrollverlust vor Anderen zu verbergen, erklärt die Urologin Silvia Salm. Soziale Isolation und Diskriminierung seien nur einige Folgen. Aber auch für Pflegende sei der Umgang mit Inkontinenz nicht immer leicht. Von ihnen werde in Zukunft im Bereich Inkontinenz wesentlich mehr Fachwissen, Einschätzungskompetenz und Engagement im Hinblick auf die Kontinenzsituation ihrer Patienten gefordert, so Salm. Um das zu gewährleisten, hat eine zehnköpfige Expertenrunde des MZK, bestehend aus Pflegefachkräften, Ärzten der Urologie und Gynäkologie den fünften Expertenstandard zur Förderung der Harnkontinenz* umgesetzt und umfassend eingeführt. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse fließen so nun gezielt in die Behandlung der Patienten ein. Pflegerische Maßnahmen wie z.B. Toilettentraining oder der Stärkung der Beckenbodenmuskulatur werden im MZK individuell auf die speziellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt, so dass diese ihr optimales Kontinenzprofil erreichen. "Das Besondere ist, dass der Expertenstandard die Erhaltung und Förderung der Harnkontinenz in den Vordergrund rückt", erklären Salm und Günther. Beide sind sich sicher, dass über die konsequente Anwendung des Expertenstandards die Lebensqualität der Betroffenen und Angehörigen wie auch die Arbeitsqualität der Pflegenden entscheidend verbessert wird.
* Expertenstandard des Deutschen Netzwerks für Qualitätssicherung in der Pflege (DNQP): http://www.dnqp.de
Pressekontakt
E-mail: presse@bk-trier.de