Das Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier und der Palais e.V. arbeiten zusammen. Junge Mütter und schwangere Frauen treffen sich mit Bewohnerinnen des Zentrums
Zwei Partner, ein Ziel: Das Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier und der Palais e.V. haben eine Generationen übergreifende Kooperation gestartet. Junge Mütter und schwangere Frauen treffen sich mit Bewohnerinnen des Zentrums, sprechen über Koch- und Backrezepte, unternehmen Ausflüge oder tauschen einfach nur Erfahrungen aus.
Helene Joisten strahlt als sie das Seniorenzentrum verlässt. Sie selbst wird auch angestrahlt - von den Sonnenstrahlen, die sich an diesem wolkenfreien und sommerlichen Morgen völlig ungehindert ihren Weg bahnen. Für Frau Joisten und einige ihrer Nachbarinnen im Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier steht an diesem Tag ein kleiner Ausflug auf dem Programm. Durch die Innenstadt soll es gehen, begleitet werden die Damen, die allesamt auf den Rollstuhl angewiesen sind, von jungen Müttern, ehrenamtlichen Helfern des Seniorenzentrums, und von Pia Fusenig vom Trierer Palais e.V.
"Chancen schaffen" nennt sich eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahme des Palais e.V. für junge Mütter und schwangere Frauen, die auf Arbeitssuche und nicht älter als 30 Jahre sind. Ob EDV-Unterricht, Kinderpflege oder Kochkurs - die Palette der Angebote ist breit. An diesem Morgen bekommen die Frauen die Chance geboten, mit Senioren die Trierer Innenstadt zu erkunden.
Entschlossen setzt sich eine junge Mutter mit einer Bewohnerin an die Spitze der Ausflugsgruppe. Von der Bruchhausenstraße geht es über Simeon- und Brotstraße, bevor man in gemütlicher Runde auf dem Kornmarkt einkehrt. Helene Joistens Stimmung könnte kaum besser sein, doch auch Regina Lübeck tut der Ausflug sichtlich gut. Munter erzählt sie drauf los: berichtet von der Zeit, als sie noch im Weinberg an der Obermosel arbeitete, und von ihrer Tochter, die nun fernab in Nürnberg lebt und deshalb nicht so häufig vorbeischauen kann.
Im Frühjahr starteten das Seniorenzentrum und der Palais e.V. ihre Kooperation, die sich nicht auf Ausflüge beschränkt. Im Gegenteil: Alt und Jung tauschten bereits Rezepte aus und wollen auch ein gemeinsames Kochbuch herausgeben. "Da gebe es dann hin und wieder engagierte Diskussionen unter den Senioren", berichtet Altentherapeutin Ruth

Haupenthal sichtlich amüsiert; schließlich herrschten schon mal unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie man beispielsweise eine gute Bratensoße zubereitet. Kürzlich kochten die jungen Mütter und Senioren gemeinsam Erdbeermarmelade, ein Spaß war das, und da eine Frau noch ihren Sohn mitgebracht hatte, waren gleich drei Generationen versammelt. Für Pia Fusenig vom Palais e.V. liegt darin das Besondere der Kooperation: Die jungen Frauen profitieren vom oft enormen Erfahrungsschatz und Alltagswissen der älteren Damen.
"Für unsere Bewohnerinnen sind die gemeinsamen Aktionen mit den jungen Frauen eine willkommene Abwechslung", berichtet Ruth Haupenthal. Ausflüge in größeren Gruppen seien ansonsten kaum zu realisieren, da für jeden Teilnehmer eine zusätzliche Kraft benötigt wird; allein schon um den Rollstuhl zu schieben. Doch es geht auch darum, Berührungsängste abzubauen.
Von Distanz, Unsicherheit gar ist an diesem Vormittag indes nichts zu spüren. Entspannt lässt es sich die Gruppe auf dem Kornmarkt gut gehen. Frau Joisten strahlt unentwegt, derweil die Sonne die Eiswürfel in ihrem Glas dahin schmelzen lässt. Demnächst werden Senioren und junge Mütter wieder backen. Nicht irgendein Kuchen soll es werden, sondern eine Torte, die in Alkohol getränkt wird und dann erst einmal eine Woche lang stehen muss. Es ist das Spezialrezept einer Bewohnerin des Seniorenzentrums. Schon die Lektüre sorgte für einige Erheiterung in der Runde.
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