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20.09.2011

Neuer Hybrid-OP für die Großregion Trier

Zukunftsweisender Operationssaal für den Einsatz neuer Therapiemöglichkeiten für Herzpatienten

Am Montag, 19. September 2011 wurde im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier nach ca. zweijähriger Planungs- und Entwicklungszeit in enger Kooperation mit der Firma Philips ein neuer Hybrid-OP eingesegnet. Dabei handelt es sich um das erste Hybrid-Katheterlabor, das alle Kriterien des höchsten hygienischen Standards der Raumklasse 1a nach DIN 1946 T4 erfüllt.

In der Technik versteht man unter Hybrid ein System, bei welchem zwei Technologien miteinander kombiniert werden. In einem Hybrid-Katheterlabor kombiniert man die technische Ausstattung eines Operationssaals mit der hochmodernen Bildgebung eines Herzkatheterlabors. Diese Kombination erlaubt die Durchführung modernster minimal-invasiver Verfahren durch interdisziplinäre Teams aus verschiedenen medizinischen Fachrichtungen. Im neuen Hybrid-Katheterlabor im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier können ab sofort Kardiologen und Herzchirurgen zusammen komplexe interventionelle Eingriffe durchführen.

Neue Therapiemöglichkeiten für Patienten mit erhöhtem operativen Risiko

Bis 2005 mussten sämtliche Aortenklappen operativ ersetzt werden. Diese Art der Operation mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine stellt für die Mehrzahl der älteren Patienten eine erhebliche Belastung dar. Im Hybrid-Katheterlabor kann nun auch eine Patienten-gruppe mit deutlich erhöhtem operativen Risiko mit Hilfe eines Katheters behandelt werden, ohne den Brustkorb zu öffnen. "Es stehen heute als perkutane Zugangswege zum Herzen mit dem Katheter sowohl das "transfemorale" Verfahren vom Oberschenkel als auch das "transapikale" Verfahren von der Herzspitze zur Verfügung", erklärt Dr. Karl Eugen Hauptmann, Chefarzt der kardiologischen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. "Insbesondere bei letzterem ist eine enge Zusammenarbeit von Kardiologen und Herzchirurgen notwendig", führt der weiter aus. Für den Herzchirurgen sei zudem ein voll ausgerüsteter Operationssaal wichtig, um im Fall von Komplikationen sofort vom Katheterverfahren auf einen konventionellen Operationsbetrieb umstellen zu können.

Das Hybrid-Katheterlabor im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier wird zum einen für die Implantation von Aortenklappen genutzt, zum anderen für die plastische Rekonstruktion von Mitralklappen. Seit Inbetriebnahme Anfang August hat das Team um Dr. Hauptmann schon 20 Aortenklappeneingriffe im neuen Hybrid-OP vorgenommen. "Im Hybrid-OP werden ausschließlich nicht operable Patienten behandelt. Ein solcher Eingriff dauert zwischen 60 bis 80 Minuten"; erläutert Dr. Hauptmann und ergänzt: "Mit Vorbereitungszeit sind etwa 2,5 Stunden einzuplanen." Jährlich rechne er mit über 100 Herzklappeneingriffen im neuen Hybrid-Katheterlabor. In den letzten zwei Jahren habe die kardiologische Abteilung bereits etwa 250 Aortenklappeneingriffe durchgeführt.

Charakteristische technische Ausstattung und Vorteile eines Hybrid-OP

Kathetergestützte Klappeneingriffe erfordern die Anwendung einer modernen Hochleistungs-Röntgenanlage in einem OP, der die heutigen Hygieneanforderungen erfüllt. Die Kombination von Röntgenstrahlen mit moderner Computertechnik ermöglicht die Einsparung von Kontrastmittel und reduziert die Strahlenbelastung. Für den Herzchirurgen wiederum ist ein voll ausgerüsteter OP-Saal maßgeblich, um im Fall von Komplikationen sofort auf den konventionellen OP-Betrieb umzustellen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem exakten Zusammenspiel vom OP-Tisch-System und Angiographieanlage. Die Philips/Maquet Hybrid-OP-Lösung vereint die Hygienevorgaben und die Instrumente herkömmlicher OP-Räume mit den Röntgen- und Ultraschall-Bildgebungssystemen sowie den Strahlenschutzbestimmungen von Herzkatheterlaboren. Der mit Philips entwickelte Hybrid-OP ist der erste in dieser Form in Deutschland und gilt als Referenzprojekt. Der C-Bogen der Angiographieanlage kann über eine Deckenkonstruktion in das Laminar-Airflow-Feld (Reinluft-Feld) ein- und ausgefahren werden. Diese Fahrsituation des C-Bogens an der Decke unter Berücksichtigung der strengen Keimfreiheitsgrenzen des Hybrid-OP war keine Standardlösung und wurde als Pilotprojekt mit Philips gemeinsam entwickelt.
Über einen großen Betrachtungsmonitor können die im Vorwege erstellten dreidimensionalen CT Bilder des Herzens mit den Bildern der Live-Durchleuchtung, die während des Eingriffs gewonnen werden, überlagert werden. Damit sind die virtuelle Klappenimplantation und die Planung einzelner Schritte möglich, bevor der Eingriff real erfolgt. Dadurch wird die Strahlenbelastung während des Eingriffs wesentlich reduziert. Das Angiographiesystem und die Echokardiographie machen zudem eine sofortige postoperative Kontrolle möglich. Ein wichtiger Vorteil des Hybrid-OP liegt in der größeren Sicherheit für den Patienten, bei einem Zwischenfall muss dieser nicht mehr vom Katheterlabor in den sterilen OP gebracht werden.
Das Hybrid-Katheterlabor selbst verfügt über eine Fläche von 66 m², hinzu kommen Nebenräume wie die Übergabeschleuse, die Personalschleuse, ein Bedienraum für das pflegerische Personal zur Auswertung und Dokumentation der Untersuchung, das Sterilgutlager und Räume für die Entsorgung. Das Gebäude selbst steht auf Säulen in direkter Anbindung an die kardiologische Abteilung im Kamillusgebäude des Krankenhauses. Im ersten Stockwerk befindet sich der Hybrid-OP mit dem Nebenraumprogramm, im zweiten Stockwerk Elektro-, Lüftungs- und Kältetechnik. Die Gesamtkosten für das aus Eigenmitteln finanzierte Hybrid-Katheterlabor inklusive erforderlicher Baumaßnahmen betragen etwa 3,8 Millionen Euro.

Adresse
Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder Trier
Nordallee 1
54292 Trier

Telefon
Informationszentrale
+49 (0)651 208-0

Pressekontakt

Pressesprecherin
Anne Britten

Telefon: +49 (0)651 208-2105
Telefax: +49 (0)651 208-1176

E-mail: presse@bk-trier.de

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