09.06.2015
Im Rahmen der 26. Fachtagung Krankenhaushygiene am 3. Juni 2015 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier feierte die Abteilung für Krankenhaushygiene und Infektionsschutz auch ihr 30-jähriges Bestehen.
160 Hygieneexperten aus ganz Deutschland und dem benachbarten Luxemburg waren zur Tagung ins Brüderkrankenhaus angereist. Die Vorträge unter dem Motto "Hygiene - Gestern, heute, morgen" reichten von einem Rückblick auf die Entwicklung der Hygiene im Spiegel der Zeit bis hin zu aktuellen Themen wie Influenza oder Ebola.
Prof. Dr. med. Detlef Ockert, der die Veranstaltung in
seiner Funktion als stellvertretender ärztlicher Direktor eröffnete, freute
sich besonders, zwei Gründungsmitglieder der vor 30 Jahren entstandenen
Abteilung begrüßen zu dürfen: den Neurochirurg Dr. med. Volker Hochdörffer
sowie den heutigen Leiter der Abteilung und Fachpfleger für Krankenhaushygiene
Matthias Neumann.
"Eine eigene Abteilung für Krankenhaushygiene zu gründen war 1985 noch die Ausnahme, da die meisten Häuser damals noch ausschließlich extern beraten wurden.", so Matthias Neumann. Der Einrichtung einer Abteilung für Krankenhaushygiene ging seinerzeit die Gründung der Abteilung für Neurochirurgie 1978 im Brüderkrankenhaus Trier voraus. "Hygiene hatte damals schon in der Neurochirurgie einen hohen Stellenwert.", so Dr. med. Volker Hochdörffer über den Hintergrund zur Gründung der Abteilung für Krankenhaushygiene und Infektionsschutz. Mit Matthias Neumann, der damals gerade seine Fachweiterbildung zum Fachpfleger für Intensivpflege und im Anschluss die Fachweiterbildung für Krankenhaushygiene absolviert hatte, stand von Anfang an eine Vollzeitkraft zur Verfügung. "Darüber hinaus wurden und werden wir auch im Hinblick auf unsere Ausstattung von Seiten des Hauses sehr unterstützt. 1985 fingen wir mit einer analogen Schreibmaschine an, ein Jahr später hatten wir bereits unseren ersten PC und unser erstes, eigenes für uns geschriebenes Infektionskontrollprogramm mit Meldefunktion. Unsere Abteilung verfügt über eine umfangreiche technische Ausstattung, um Proben umgehend gewinnen und teilweise auswerten zu können.", freut sich Neumann.
Heute arbeiten in der Hygieneabteilung sieben hauptberufliche Mitarbeiter (ein ärztlicher Krankenhaushygieniker und sechs Hygienepfleger/innen), die die Krankenhaushygiene organisieren.
Das Haus hat neben dem eigenen ärztlichen Vollzeithygieniker einen Vertrag mit dem Beratungszentrum für Hygiene (BZH) zur Gestellung eines Krankenhaushygienikers. Der externe Krankenhaushygieniker macht zusätzlich mindestens monatliche Begehungen und steht bei Bedarf täglich zur Verfügung.
Für jede Fachabteilung gibt es einen hygienebeauftragten Arzt, darüber hinaus 36 Hygienebeauftragte in der Pflege (Link-Nurses), mit denen die Abteilung in engem Kontakt steht.
24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr
Die Befunde aus dem Labor werden in der morgendlichen Teamsitzung der Klinikhygiene besprochen und Handlungsanweisungen an die betroffenen Stationen ausgesprochen, wie beispielsweise die Isolierung eines Patienten. "Darüber hinaus beraten wir die Stationen und alle Abteilungen in Verdachtsfällen und sämtlichen Hygienefragen; und das 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.", sagt Neumann.
Mit den Hygienebeauftragten werden ebenso die Ergebnisse der unangekündigten Begehungen der Abteilung für Klinikhygiene direkt im Anschluss besprochen.
"Aber auch bei baulichen Veränderungen werden wir als Abteilung für Krankenhaushygiene hinzugerufen. Auch müssen eingesetzte Geräte gewisse Hygieneanforderungen erfüllen", berichtet Markus Dangel, Facharzt für Herzchirurgie und Krankenhaushygieniker in Weiterbildung. Neben den Anfragen aus dem eigenen Haus betreut die Abteilung u.a. auch die Seniorenzentren der Barmherzigen Brüder in Trier und Alf. Die Abteilung arbeitet eng mit dem Gesundheitsamt, dem Institut für Hygiene und Infektionsschutz und dem Labor Synlab, Trier zusammen.
Sie führt regelmäßig Personalschulungen zu speziellen Themen der Krankenhaushygiene durch und hat in Zusammenarbeit mit dem Patienten-Informationszentrum des Hauses verschiedene Patienteninformationen, beispielsweise zu MRSA herausgegeben.

Über das 30-jährige Bestehen der Abteilung für Krankenhaushygiene und Infektionsschutz im Brüderkrankenhaus Trier freuen sich (v.l.n.r.): Dr. med. Dipl.-Biol. Ernst Kühnen (Synlab), Markus Dangel (BKT), Dr. med. Völker Hochdörffer, Prof. Dr. med. Detlef M. Ockert (BKT), Thomas Edlinger (BKT), Matthias Neumann (BKT), Jutta Roth (BKT), Jan Scholtes (BKT) sowie Monika Etringer (BKT).
Anmerkung der Redaktion: Bei der Aufnahme des Fotos fehlte Thomas Schuh (BKT).