07.09.2022
Jährlich erleiden in Deutschland mehr als eine Viertelmillion Menschen einen Schlaganfall. Viele der Betroffenen tragen an den Folgen ihr Leben lang, etwa zwei Drittel der Überlebenden wird pflegebedürftig. Über Möglichkeiten, das individuelle Risiko für einen Schlaganfall zu senken, informiert am Freitag, 16. September, der signalrote Infobus der bundesweiten Initiative „Herzenssache Lebenszeit“.
Meist trifft
er die Betroffenen wie aus heiterem Himmel. Wird ihnen dann nicht sofort und
professionell geholfen, werden sich die Patienten von ihrem Schlag nicht mehr so
schnell erholen. Wenn sie diesen denn überleben. Tatsächlich versterben
innerhalb des ersten Jahres rund 40 Prozent der Patienten, und von denen, die
überleben, werden fast zwei Drittel pflegebedürftig. „Die gute Nachricht ist
jedoch, dass sehr vielen Patienten immer besser geholfen werden kann“, betont
Professor Dr. med. Matthias Maschke. Voraussetzung sei jedoch, dass beim
Auftreten erster Symptome wie Lähmungen, Sprach- oder Gefühlsstörungen sofort
der Notarzt verständigt werde, ergänzt der Chefarzt der Abteilung für
Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation mit Stroke
Unit im Brüderkrankenhaus Trier. „Zeit ist bei einem Schlaganfall fast alles“,
ergänzt Professor Dr. Maschke.
Am 12. September werden sich der Mediziner und Mitglieder seines ärztlichen Teams Zeit für Fragen nehmen und einen Nachmittag lang das Krankenhaus gegen den Kornmarkt eintauschen, um im Herzen Triers rund um das Thema Schlaganfall zu informieren. Anlass ist der Besuch des Infobusses der von Boehringer Ingelheim initiierten Aufklärungskampagne „Herzenssache Lebenszeit“. Der tourt durch ganz Deutschland und macht an besagtem Freitag von 14 bis 18 Uhr Station in der Moselstadt.
„Seit vielen Jahren ist es uns ein wichtiges Anliegen, über eine optimale medizinische Versorgung der Patienten hinaus mit dazu beizutragen, dass möglichst viele Schlaganfälle vermieden oder zumindest derart früh erkannt werden können, dass sich die Folgen für die Betroffenen in Grenzen halten lassen“, erklärt Professor Maschke. Ein bedeutender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit für das Erleiden eines Schlaganfalls stellt eine Diabetes-Erkrankung dar. Immer mehr Menschen, gerade in hoch entwickelten und wohlhabenden Ländern entwickeln einen Typ-2-Diabetes, der wiederum in sehr vielen Fällen mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Fettleibigkeit und hohem Blutzucker einhergeht. Patienten mit Typ-2-Diabetes sind etwa zwei bis vier Mal so häufig von einer kardiovaskulären Erkrankung betroffen, und weil zu diesen auch der Schlaganfall zählt, sehen Experten wie Professor Maschke hier einen großen Handlungsbedarf.
Über solche Zusammenhänge und auch die typischen Symptome eines Schlaganfalls, bei denen umgehend gehandelt werden muss, informiert das Expertenteam am Infobus auf dem Kornmarkt. Interessierte haben vor Ort auch die Möglichkeit, wichtige Parameter für ihr individuelles Schlaganfallrisiko bestimmen zu lassen, etwa durch das Messen von Blutzucker und Blutdruck. Ebenfalls am Infobus werden Vertreterinnen des Patienten-Informationszentrums (PIZ) des Brüderkrankenhauses sowie des Schlaganfall Verbunds Trier-Saarburg sein.