03.05.2022
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert worden. Die unabhängigen Prüfer der DGK bescheinigen Privatdozent Dr. med. habil. Frederik Voss, Chefarzt Rhythmologie im Herzzentrum Trier, eine „sehr gut aufgestellte spezialisierte Abteilung“ zu leiten.
Laut Deutscher Herzstiftung leiden hierzulande rund 1,8 Millionen Menschen an Vorhofflimmern. Tendenz steigend, denn das Risiko steigt mit dem Alter. Obendrein ist die Dunkelziffer hoch, da sich bei jedem zweiten Betroffenen keine Symptome zeigen, weshalb viele nicht ahnen, dass ihr „Motor des Lebens“ unmerklich stolpert. Doch so häufig diese Rhythmusstörung als solche auftritt, so überschaubar ist noch die Zahl der auf die Diagnose und Behandlung von Vorhofflimmern spezialisierten Zentren. So wurden von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V., (DGK) bis dato bundesweit lediglich 27 Kliniken als Vorhofflimmer-Zentren zertifiziert.
Seit April zählt auch das Brüderkrankenhaus Trier zu diesem Kreis, genauer gesagt die Rhythmologie als eine von drei Kernfachabteilungen des Herzzentrums Trier. Geleitet von Chefarzt Privatdozent Dr. med. habil. Frederik Voss, bietet diese alle erforderlichen modernen Verfahren der Elektrophysiologie und Katheterablation zur Diagnose und Behandlung von Vorhofflimmern (VHF) an. „Die Rhythmologie am Herzzentrum Trier stellt eine sehr gut aufgestellte spezialisierte Abteilung dar und führt ca. 300 VHF-Ablationen im Jahr durch“, schreiben die Gutachter in ihrem Bescheid zur nun erfolgten Zertifizierung. Die Untersuchungen würden durch „ein erfahrenes Team mit nachgewiesener Expertise“ durchgeführt, betonen die externen Experten und unterstreichen zudem die Bedeutung der engen Zusammenarbeit der Rhythmologie mit anderen Fachabteilungen wie der Herzchirurgie, der Neurologie / Stroke Unit sowie der Gefäßchirurgie des Brüderkrankenhauses.
Vorhofflimmern wird von den Betroffenen meist als unangenehm und nicht selten bedrohlich empfohlen. Tatsächlich ist die Rhythmusstörung als solche oft ungefährlich, was jedoch kein Grund zur Entwarnung sein dürfe, so PD Dr. Voss. Denn bei vielen Patienten führe das Flimmern über kurz oder lang zu Blutgerinnseln, die in jedem fünften Fall in einen Schlaganfall mündeten – mit allen Folgen, von Pflegebedürftigkeit bis vorzeitigem Versterben.
Die gute
Nachricht: Das Vorhofflimmern in all seinen unterschiedlichen Ausprägungen
lässt sich in aller Regel gut behandeln. Unbehandelt jedoch könne es zur
lebensbedrohlichen „Taktlosigkeit“ werden, warnt der Experte, der sich über die
Anerkennung durch die DGK freut: „Die Zertifizierung bestärkt uns in unseren
Anstrengungen, Patientinnen und Patienten aus der Region Trier die bestmögliche
Diagnostik und Therapie bieten zu können“, so Dr. Voss, der ergänzt: „Das ist
nur möglich, weil bei uns Medizin und Pflege optimal zusammenarbeiten und wir
uns innerhalb des Herzteams und darüber hinaus mit Expertinnen und Experten
anderer Fachabteilungen eng abstimmen und intensiv austauschen.