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17.03.2022

Lebensrettender Unterricht für Lehrkräfte

Unter dem Motto „Prüfen, Rufen, Drücken!“ fand im Rahmen der Kampagne „Hand aufs Herz – Trier rettet Leben“ kürzlich der erste offizielle Laienreanimationskurs für Lehrer*innen statt. In den Räumlichkeiten des Bildungsinstituts der Barmherzigen Brüder Trier wurden zwölf Lehrende und drei Schulsanitäter aus insgesamt vier Schulen der Region von Ärzt*innen und Intensivpfleger*innen des Brüderkrankenhauses sowie Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr Trier in der Herzdruckmassage unterrichtet, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein.

Dass dieses Thema enorm wichtig ist, wird durch die Zahlen belegt: Durchschnittlich sterben in Deutschland jedes Jahr 70.000 Menschen an einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Hört das Herz auf zu schlagen, zählt jede Sekunde. Schon nach fünf Minuten ohne Sauerstoffzufuhr erleidet das Gehirn irreparable Schäden und Rettungsdienste benötigen durchschnittlich sechs bis sieben Minuten, um überhaupt am Unfallort zu sein. Es ist die Herzdruckmassage durch Laien, die dann den Unterschied macht. Statistisch könnten jedes Jahr 10.000 Menschenleben gerettet werden, wenn mehr Passanten oder Angehörige im Ernstfall sofort mit der Wiederbelebung beginnen würden.

In Deutschland wird aktuell nur bei 40 Prozent aller Herz-Kreislauf-Stillstände eine Reanimation durch Laien begonnen. Zu wenig, sagt Tobias Hauptmann, Oberarzt der Intensivstation des Herzzentrums Trier und Koordinator der „Hand aufs Herz“-Kurse. „Wir müssen über die Problematik aufklären, Verantwortungsbewusstsein schaffen und das Thema in die Gesellschaft bringen. Kinder sind dabei besonders wichtig, da sie als ‚Multiplikatoren‘ agieren und sowohl untereinander als auch Erwachsenen gegenüber erlerntes thematisieren und verbreiten“, erklärt Hauptmann.

„Im Ernstfall sind auch wir auf Hilfe angewiesen“

Aus diesem Grund wurden in Zusammenarbeit mit dem Schulzentrum Konz, dem Humboldt-Gymnasium (HGT), dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (FWG) sowie der BBS Trier nun Lehrer*Innen in der Laienreanimation unterrichtet, um die Kursinhalte daraufhin an ihre Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Ein übergreifendes System gibt es dafür nicht, da die Laienreanimation kein fester Bestandteil des Lehrplans ist. „Ein Konzept dafür wird ausgearbeitet werden“, sagte Johanna Schwall vom HGT. Die Französisch- und Erdkundelehrerin nahm an dem Kurs teil, da sie in ihrem direkten persönlichen Umfeld bereits selber erlebt hat, dass Laienreanimation nicht nur wichtig ist, sondern auch funktioniert und Leben retten kann.

Markus Leineweber, Hausoberer des Brüderkrankenhauses Trier, unterstreicht ebenfalls die Relevanz des Themas: „Es kann jeden selbst treffen und im Ernstfall sind auch wir auf die Unterstützung von Laien angewiesen. Wenn der Patient verstirbt, bevor er das Krankenhaus erreicht, kann auch das beste Krankenhaus nichts mehr machen.“ Leineweber sprach den Verantwortlichen von „Hand aufs Herz“ sowie dem Bildungsinstitut für das Bereitstellen der Räumlichkeiten seinen Dank aus und lud außerdem zur Unterstützung des Projekts ein.

Im Dezember 2021 wurde die Vereinsgründung initiiert, woraufhin „Hand aufs Herz – Trier“ künftig auch über ein Spendenkonto verfügen wird. Bisher sei man auf die Unterstützung von Stiftungen angewiesen, um derartige Aktionen finanzieren zu können, berichtet Hauptmann. Nachdem die letzten zwei Jahre pandemiebedingt keine Reanimationskurse stattfinden konnten, folgen die nächsten Termine nun im April und September. Erfreulicherweise haben sich schon elf Schulen aus der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg angemeldet.

Hintergrund: Mit der Kampagne „Hand aufs Herz – Trier rettet Leben“ wird seit 2016 auf die Gefahr von Herz-Kreislauf-Stillständen und die Notwendigkeit von grundlegenden Wiederbelebungskenntnissen bei Laien aufmerksam gemacht. Ins Leben gerufen wurde die Kampagne von den Abteilungen Innere Medizin III / Kardiologie sowie Anästhesie und Intensivmedizin des Brüderkrankenhauses Trier. Im Vordergrund steht, vor allem bei Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für das Thema herzustellen, damit diese in Zukunft die lebensrettenden Maßnahmen beherrschen und anwenden können. Die Kurse finden dabei unter Aufsicht von medizinischem Personal des Brüderkrankenhauses Trier statt. Ebenfalls wird „Hand aufs Herz“ von der Berufsfeuerwehr Trier unterstützt.

 
 

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