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26.03.2025

Gebündelte Kompetenz für ein Leben mit Parkinson

Gebündelte Kompetenz für ein Leben mit Parkinson

Mehr als 200.000 Menschen leiden hierzulande an Parkinson, und alle Experten sind sich einig: Die Häufigkeit der Erkrankung wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch deutlich zunehmen. Wie groß der Bedarf an Informationen für ein „Leben mit Parkinson“ ist, zeigte sich bei einer gleichnamigen Veranstaltung: Mehr als 200 Betroffene und auch Angehörige kamen ins Brüderkrankenhaus und erhielten fachlichen Rat zu unterschiedlichen Facetten der Erkrankung.

Es gibt Menschen, die leben ihre Träume im Schlaf aus. Anstatt ruhig zu liegen, schlagen sie um sich, sprechen im Schlaf oder schreien gar. Für den Bettnachbarn kann dieses als „REM-Schlafverhaltensstörung“ bezeichnete Phänomen bisweilen mit leichten Verletzungen einhergehen, doch meist halten sich die akuten Folgen der ungewöhnlichen Aktivitäten in der Nacht, die hierzulande rund ein Prozent der Bevölkerung an den Tag legen, in Grenzen.

Langfristig jedoch kann die nach ihrer englischen Bezeichnung als „RBD“ abgekürzte Schlafverhaltensstörungen fatale Folgen haben. „Wir wissen heute, dass etwa 80 Prozent der Betroffenen im Laufe ihres Lebens auch an Parkinson erkranken werden“, berichtete Professor Dr. med. Rejko Krüger, Neurowissenschaftler an der Universität Luxemburg und Director of Transversal Translational Medicine des Luxembourg Institut of Health im Rahmen der Informationsveranstaltung „Leben mit Parkinson“ im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. Das Risiko für eine Erkrankung an Parkinson sei für diese RBD-Patienten somit extrem erhöht. Dabei, so Krüger weiter, lasse sich eine RBD, die im Schlaflabor diagnostiziert werde, gut behandeln, gab er zu bedenken.
Der Luxemburger Wissenschaftler bildete den Auftakt der Vorträge, die sich unterschiedlichen Aspekten der Erkrankung widmete. Auf ihn folgte Professor Matthias Maschke, Chefarzt der Neurologie im Brüderkrankenhaus, der ein Update zur medizinischen Therapie der Parkinsonkrankheit gab und hierbei auch auf vermeintliche Durchbrüche in der pharmazeutischen Therapie einging. „Seien Sie skeptisch, wenn Ihnen in der Presse etwas als neues Wundermittel angepriesen wird“, gab der erfahrene Neurologe zu bedenken; oft basierten die Informationen auf zu dünner Datenlage oder kämen bei vielen Patienten nicht in Betracht. Und gerade bei Parkinson wie auch anderen neurodegenerativen Erkrankungen stehe und falle der Behandlungserfolg mit der individuellen Herangehensweise. „Die Therapie richtet sich nach der konkreten Lebenssituation des Betroffenen“, unterstrich Professor Maschke.

Das gilt auch für die Therapieoption einer tiefen Hirnstimulation bei Morbus Parkinson, über die Dr. med. Theresia Blaß, Oberärztin der Abteilung für Neurochirurgie im Brüderkrankenhaus, berichtete. Wer für diesen invasiven Eingriff infrage komme, werde in enger Abstimmung mit den Neurologen entschieden, erklärte die Neurochirurgin.

Neben medizinischen Informationen standen bei der Veranstaltung die Perspektiven der Betroffenen und mögliche Ansatzpunkte, trotz dieser schweren Erkrankung eine hohe Lebensqualität zu erhalten, im Fokus. Aus der Sicht einer Betroffenen berichtete Dr. Julie Ann Christiansen, stellvertretende Leiterin der Regionalgruppe Trier der Deutschen Parkinsonvereinigung (dPV), Über soziale Aspekte, Beruf und Unterstützungsangebote informierte Wibke Meyer, examinierte Krankenschwester und Mitarbeiterin des Patienten-Informationszentrums (PIZ) im Brüderkrankenhaus. Wie sich Sportangebote und Krankengymnastik positiv auf Verlauf und Prognose einer Parkinson-Erkrankung auswirken können, darüber klärten Elisabeth Mischo von PingPongParkinson Trier/Kernscheid und Torsten Bernd, Krankengymnast im Medico des Brüderkrankenhauses auf.

Apropos: Professor Krüger wie auch dessen Kollege Professor Maschke hoben mehrfach die Bedeutung jeglicher sportlichen Aktivitäten hervor. Hierbei stellten beide auch einen Bezug zu einem noch häufigeren neurogenerativen Leiden her: „Alles was Spaß macht, hilft bei Parkinson und übrigens auch gegen das Entstehen einer Demenz“, erklärte der Luxemburger.

 
 

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