Ein Symposium über die ethischen Herausforderungen im Krankenhaus zwischen Anspruch und Ökonomie.
Am Mittwoch, 3. Mai
2017, veranstaltet das Klinische Ethikkomitee des Krankenhauses der
Barmherzigen Brüder Trier von 15.30 Uhr bis 19.00 Uhr ein Symposium unter dem
Titel „Darf’s ein bisschen weniger sein?“
In der Veranstaltung werden in zwei Schwerpunktvorträgen die Fragen nach Priorisierung und Rationierung in
der Medizin sowie die Vereinbarkeit von Ökonomie und Medizin beleuchtet.
Das Gesundheitswesen in Deutschland ist geprägt
vom Gedanken der Solidarität und Subsidiarität und geht vom Grundsatz aus,
„dass die Errungenschaften der modernen Medizin allen Kranken in gleicher Weise
und in ausreichendem Maß zur Verfügung gestellt werden können.“(B. Hermann/F.
Kliesch) Dieser Grundsatz scheint jedoch immer mehr in Frage gestellt. Zwar
sind in den Debatten immer wieder die Schlagworte „begrenzte Ressourcen“,
„Rationalisierung“, „Priorisierung“ oder „Rationierung“ zu hören, doch so
wirklich wollen sich nur wenige zu diesem spannungsreichen Themenfeld
positionieren. Dabei scheint dies bei zunehmendem Kostendruck immer dringlicher
angezeigt zu sein. Ist es aus diesem Grund möglich, dass tatsächlich alle
Leistungen für alle Patienten in gleicher Weise zur Verfügung stehen oder muss
es dabei auch sinnvolle Einschränkungen geben? Damit aber Patienten mit
vergleichbaren Krankheiten nicht unterschiedlich behandelt werden, ist nach
ethischen Kriterien zu fragen, nach denen die medizinischen Leistungen gerecht
und sinnvoll eingesetzt werden. Nicht das Geld darf am Ende entscheiden, ob
eine medizinische Leistung erbracht wird oder nicht, sondern der Blick auf den
Patienten und seine medizinische Indikation.
„Das Symposium
möchte die stille Diskussion um Priorisierung und Rationierung in der Medizin
in die Öffentlichkeit hineintragen und zeigen, wie notwendig es ist, darüber
öffentlich zu sprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen“, so Stephan
Schwab, Vorsitzender des Klinischen Ethikkomitees und stellvertretender
Hausoberer im Brüderkrankenhaus Trier.
Es referieren Prof.
Dr. Frank Schulz-Nieswandt vom Lehrstuhl
für Sozialpolitik und Methoden der qualitativen Sozialforschung an der
Universität Köln und Dr. Gertrud Greif-Higer, Stv. Vorsitzende und
Geschäftsführerin des Ethikkomitees der Universitätsmedizin Mainz. Zu den
Teilnehmern der anschließenden
Podiumsdiskussion gehören der CDU Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder, Dr.
Albert-Peter Rethmann, Geschäftsführer der BBT Gruppe für Christliche
Unternehmenskultur und Organisationsentwicklung und Dr. med. Wolfgang Schäfgen,
Facharzt für Allgemeinmedizin, Diabetologie und Palliativmedizin und
Vorsitzender des ambulanten Ethikkomitees der Bezirksärztekammer Trier. Die
Veranstaltung wird moderiert von Dr. Peter-Felix Ruelius, Leiter des
Zentralbereichs Christliche Unternehmenskultur und Ethik der BBT-Gruppe.
Um eine Anmeldung
zum Symposium unter 0651 208-1202 oder anmeldung.fortbildung@bk-trier.de bis zum 28. April 2017 wird gebeten. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
ab 15:30 Uhr Stehempfang
16:00 Uhr Begrüßung
Stephan
Schwab, Stellv.
Hausoberer und Vorsitzender des Klinischen
Ethikkomitees, Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder Trier
16:15 Uhr 1.
Schwerpunktvortrag:
Das
Gesundheitssystem unter Druck und die Leistungsversprechen der Medizin - ein
Blick in
die Zukunft
Prof.
Dr. Frank Schulz-Nieswandt,
Lehrstuhl für Sozialpolitik und Methoden der qualitativen
Sozialforschung an
der Universität zu Köln
17:00 Uhr 2. Schwerpunktvortrag:
Priorisierung und Rationierung: Klinische und ethische
Perspektiven
Dr. Gertrud Greif-Higer, stellvertretende Vorsitzende und
Geschäftsführerin des Ethikkomitees
der Universitätsmedizin Mainz
17:45 Uhr Pause | Austausch und Fragensammlung
18:15 -19:00 Uhr Podiumsdiskussion
Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt, Lehrstuhl für Sozialpolitik und
Methoden der qualitativen
Sozialforschung an der Universität Köln
Dr. Gertrud Greif-Higer, stellvertretende Vorsitzende und
Geschäftsführerin des Ethikkomitees
der Universitätsmedizin Mainz
Patrick Schnieder
MdB (CDU)
Dr. Albert-Peter Rethmann, Geschäftsführer der BBT-Gruppe für Christliche
Unternehmenskultur und Organisationsentwicklung
Dr. med. Wolfgang Schäfgen, Facharzt für Allgemeinmedizin,
Diabetologie und
Palliativmedizin, Vorsitzender des ambulanten Ethikkomitees
der Bezirksärztekammer Trier
Moderation: Dr. Peter-Felix Ruelius, Leiter des Zentralbereichs Christliche
Unternehmenskultur und Ethik
der BBT-Gruppe
Anmeldung
unter: anmeldung.fortbildung@bk-trier.de